Wie bereitet man sich auf eine Alpenüberquerung im Laufschritt vor?
Die Antwort ist: Über Jahre. Ein paar Monate sind zu wenig um so einer Belastung standzuhalten – zumindest, wenn man sich nicht nachhaltig ruinieren will.
Ich kann nur aus meinem persönlichen Blickwinkel erzählen, was ich die letzten Wochen und Monate gemacht habe. Ob das alles so richtig war, lässt sich erst im Nachhinein beantworten, aber da ich 2016 schon einmal am Start (und auch im Ziel) war, habe ich ein gutes Gefühl.
Nachdem ich im Vorjahr einen doppelten Bandscheibenvorfall hatte, war das letzte Jahr grundsätzlich völlig anders als sonst. Bis in den Winter hinein konnte ich wenig bis gar nicht schmerzfrei laufen und war sehr viel in Barfußschuhen unterwegs, habe an meinem Laufstil gearbeitet, viel Alternativtraining gemacht und versucht, mich selbst wieder hinzubekommen.
Die Laufkilometer 2021 wurden dennoch von Monat zu Monat mehr. Bis im Mai war ich auf einem recht guten Weg, ehe mich eben im Mai und auch im Juni wieder einmal das Radfieber gepackt hat. Meine langen Grundlageneinheiten bis zu 7 Stunden habe ich auf dem Rennrad statt in Laufschuhen absolviert – weil es wahnsinnig viel Spaß gemacht hat und ich mit meinem Rücken völlig beschwerdefrei war. Nach und nach ist es mir dann doch gedämmert, dass der Transalpine Run gar nicht mehr so weit weg ist. Das Wetter ab Juli hat mir dann recht gut in die Karten gespielt, denn es wurde kühler und regnerischer und so war es auch am Rad gar nicht mehr so lustig….
Bei unserem Trailrunning Camp im Pitztal kam die Lust auf die Laufschuhe dann so richtig zurück! Mehr Kilometer, mehr Höhenmeter und ein besseres Gefühl. Meine ‚Hausrunde‘ konnte ich auch auf einmal so richtig schnell laufen und ich wusste: Der Weg stimmt (auch wenn mich eine Verkühlung ein wenig ausgebremst hat, aber so gut wie niemand kommt ohne Probleme durch eine Vorbereitung).
Die letzten 4 Wochen
Die letzten 2 Wochen habe ich so richtig Gas gegeben. Insgesamt waren es knapp 45 Stunden und etwa 12.000 oder 13.000 Höhenmeter, die ich unterwegs war. Ganz schön viel, aber das habe ich für mein Gefühl und Selbstvertrauen ganz dringend gebraucht. Die letzten 14 Tage vor dem Rennen (mit dem heutigen Tag sind es nur noch 10) werde ich noch 1, 2 längere Läufe über ca. 20 km machen, den Rest locker, ein oder zwei Tage mit schnellerem Tempo, komplette Ruhetage einbauen, mich gut versorgen und regenerieren; darauf achten, dass ich von der Ernährung gut versorgt bin und mich auch im Alltag und im Job nicht überlaste.
Habe ich Zweifel? Definitiv ja. Hält mein Rücken das aus? Was passiert nach 3, 4 Tagen? Oberstes Ziel ist es jetzt also, in mich zu gehen und mir selbst das Vertrauen zu geben, dass ich es kann, dass ich es schaffe und dass Florian und ich als Team super harmonieren werden! Dazu schreibe ich sehr viel auf Papier, verbringe gerne ruhige Zeit im Wald, zeichne mir das Höhenprofil auf, stelle mir vor wie die einzelnen Etappen sich anfühlen werden und vieles mehr…
Nächste Woche geht es dann ans packen! Wie ich diese Tage verbringe und mich auch mental vorbereite, darüber schreibe ich eben Anfang nächster Woche, wenn es nur noch wenige Tage bis zum Start sind ….
Du träumst von einem Start beim Transalpine Run oder möchtest dich gezielt auf ein Rennen vorbereiten? Aktuell sind noch Coaching Plätze frei. Mehr Infos dazu hier.
Die letzten Trainingstage in Hinterstoder…
Unsere Hotelpartner
– Naturhotel Chesa Valisa, Hirschegg im Kleinwalsertal
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