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Transalpine Run – Rückblick Etappe 6

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[highlight]Tag 6: Es geht von St. Leonhard im Passeiertal nach Sarnthein.[/highlight]
34 Kilometer, 2.666 Höhenmeter – sagt die Suunto.

Mittlerweile ist Freitag und ich habe inzwischen jedes Zeitgefühl verloren. Der Start in Garmisch scheint bereits meilenweit entfernt zu sein, jeden Tag prasseln Millionen an Eindrücken auf uns ein.

Heute früh lässt das gute Körpergefühl zu wünschen übrig, ich fühle mich äspanierta – und habe Kopfweh. Aber jammern bringt mich nicht nach Brixen, nein, nur laufen.

Der Startschuss fällt wieder einmal um 8. Was uns heute erwartet ist recht leicht zu beschreiben: Ein langer, langer Anstieg, dann eine kurze Unterbrechung und wieder ein Anstieg, noch steiler. Auf den ersten 16 Kilometern sind 2.400 Höhenmeter zu überwinden. Die Etappe von Imst ins Pitztal ( 50 km, 3300 HM) war die königsetappe, heute aber kann man sich am Berg das gepunktete Trikot abholen –

wäre ich nicht gerade beim Transalpine Run, ich würde heute nach einem Kilometer umdrehen und wieder nach Hause laufen. Wir wählen deshalb ein angenehmes Tempo und gehen einfach aufwärts, irgendwann werden wir oben ankommen, so ist das Motto.

Bevor der Anstieg beginnt, kommen wir an einer Volksschule vorbei – alle Schüler sind an der Straße versammelt und jubeln den Läufern zu, da bleiben die Augen fast nicht mehr trocken.

Nach drei, vier Kilometern beginnt der äsArbeitstag – : Der Weg ist unglaublich hart, heute heißt es kämpfen und bloß nicht aufgeben. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir den höchsten Punkt des Tages auf über 2.600 Metern. Wahnsinn! Danach geht es in einen sehr technischen, steilen Downhill. Zwar weiß ich, wo ich hinsteigen- oder hüpfen will, meine Beine haben aber nicht mehr viel Kraft und ich habe große Mühe, einigermaßen kontrolliert abwärts zu laufen. Danach folgt wieder ein sehr technisches auf und ab am Bergrücken entlang, wo man nicht allzu schnell vorankommt.

Wie ich mich heute motiviere? Nur mit Zwischenzielen, immer von Labe zu Labe denken und schließlich an das heiß ersehnte äs5 km to goa – – Schild.
Die Trails erfordern heute 100% Konzentration, Forststraßen sind Mangelware, es sind schmale Pfade, auf denen wir unterwegs sind.
Wenige Kilometer vor dem Ziel laufen wir an unzähligen Himbeersträuchern vorbei – wie gerne würde ich hier stehenbleiben und eine Weile daran naschen. Die Verlockung ist groß, aber die Verlockung der Ziellinie ist noch viel größer und so laufen wir weiter steil bergab, bis wir nach 6 Stunden und 45 Minuten endlich das Ziel erreichen!

Eine Etappe trennt uns noch von Brixen. Die Nase läuft, das Immunsystem mag nicht mehr ganz mitspielen, aber uns wird nichts aufhalten, wir schaffen das!

Das Finish morgen könnte emotional werden – .

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