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Transalpine Run – Rückblick Etappe 4

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[highlight]Etappe 4: Mandarfen im Pitztal – Sälden[/highlight]
25,7 km, 1.850 HM

Der Wecker klingelt, müsste er nicht, denn ich bin wie immer lange vorher wach. Erst einmal wird die Tasche zusammengepackt und dann geht es im Hotel Vier Jahreszeiten zum Frühstücksbuffet. Weil der Start heute erst um 9:00 Uhr ist, gibt es keinen Stress, ganz im Gegenteil – wir können in Ruhe und ausgiebig unsere Speicher auffüllen.

Motiviert und wie immer voll Vorfreude stehen wir am Start. Die kurzfristig beschlossene Taktik (ca. 5 Sekunden vor dem Start), nachdem wir wie immer ganz zum Schluss zur Startaufstellung kommen: Vollgas nach vorne laufen, damit wir beim ersten Anstieg nicht gleich wieder im Stau stehen.
Das klappt super, wir finden uns zumindest im ersten Drittel und können so den Anstieg durchs Hirschtal in einem guten Tempo gehen – wenn auch die Beine nach dem gestrigen Tag erst einmal auf Betriebstemperatur kommen müssen.

Nach kurzer Zeit kommt auch die Sonne hervor, es wird warm und es ist einfach nur traumhaft schön! Das Pitztal ist ja schon fast meine zweite Heimat, denn Urlaub, Training und mehr im Hotel Vier Jahreszeiten bei der Familie Walser ist einfach gemütlich. Das bedeutet: Ich kenne die Gegend und den Rifflsee, den wir gleich erreichen; aber bei so schönem Wetter war ich selten dort. Es ist ein Tag wie aus dem Bilderbuch und so vergessen wir schnell schmerzende Oberschenkel, laufen um den See herum und dann geht es schon wieder abwärts Richtung Mittelberg. Nach einer kleinen Stärkung an der Labe wissen wir, was uns bevorsteht: Ein langer, langer Anstieg zur Braunschweigerhütte und weiter zum übergang ins ätztal. Das sollen im Endeffekt ca. 1.400 Höhenmeter werden.

Norbert ist wie immer ganz stark drauf und geht vor mir in den Anstieg, und zwar schnellen Schrittes. Die Schweißperlen tropfen mir von der Stirn, der Puls wird hochgetrieben. Ob ich das Tempo heute gehen kann? Ich kämpfe ein wenig, ehe mir einfällt: Ah, da ist ja noch der Koffein-Boost in meinem Rucksack! 200 mg Koffein – mein absoluter Zaubertrank!

Dazu gibt es ein Keks und vor allem eines: Die Taste äsHirn ausschaltena – !

Wir sind bereits in der 4. Etappe und was soll – s – äich schau jetzt einfach was möglich ist, Hauptsache nicht wieder unterzuckern, der Rest kommt von selbst.
So erreichen wir in einem guten Tempo die Hütte und im Anschluss auch den Rettenbachferner.

Dort wird es spannend, es wartet der Abstieg über den Gletscher und dieser ist mehr als rutschig. An einem Seil hantle ich mich nach unten – nur nicht ausrutschen! Mit wieder etwas erhähtem Puls geht es zu Labe Nummer 2.
Danach sausen wir abwärts – je technischer das Gelände, desto besser gefällt es uns.

Eine deutsche Kollegin ruft uns zu: – Ihr seid ja verrückt!a – Norbert – s Antwort: – Nein, nur österreicher!a –

Alle, die in den Bergen wohnen oder trainieren können, haben hier einen Riesen Vorteil. überhaupt bin ich beim Abstieg heute wieder ich selbst, es läuft, es rollt, es ist eine echte Freude!
Nur noch wenige Kilometer bergab, dann sind wir in Sälden.

So manches Team ist nicht wirklich ein Team – äder Schwächere bestimmt das Tempo. So verstehe ich ganz und gar nicht, warum viele den anderen so antreiben, davonlaufen oder vor der Zeitmessung im Endeffekt eine halbe Ewigkeit warten, weil der Teampartner nicht warten kann. Zum Glück sind das aber nur Ausnahmen, nicht die Regel.

Wir sind auf jeden Fall stimmig unterwegs und erreichen nach genau 5 Stunden das Ziel in Sälden.
Die Uhr spuckt 27 Kilometer und über 2.000 Höhenmeter aus, wir sind mehr als zufrieden und glücklich.

Ein richtig toller Tag, drei weitere werden folgen!

Jetzt entspannen wir uns erst einmal wieder im Hallenbad vom Hotel Bergland in Sälden….

Die Eindrücke des Tages:

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