Was wäre, wenn die Königsdisziplin im Laufsport – der Marathon – nicht 42,2 sondern 255,7 Kilometer lang wäre? Wenn der Bote Pheidippides vor über 2.500 Jahren nicht von Athen nach Sparta gelaufen wäre, sondern vom österreichischen Kleinwalsertal bis nach Sulden in Italien.
Hieße das Ziel unzähliger Läufer dann nicht Marathon, sondern Transalpine Run? Was im Straßenlauf der Traum vieler ist, einmal einen Marathon zu laufen, das ist im Trailrunning Bereich der Transalpine Run. Für viele ist es allgemein schon unvorstellbar, 42 Kilometer am Stück zu laufen. Beim Transalpine Run macht man das nicht einen Tag, sondern mehrere Tage hintereinander, nicht auf der Straße, sondern über die Alpen! Es sind exakt 255,7 Kilometer und mehr als 16.000 Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt.
Seit 2005 gibt es den legendären Lauf über die Alpen und 2025 wird es ihn das letzte Mal geben. Wer sich diesen Traum erfüllen möchte, sollte also nicht mehr zu lange warten….
Der Veranstalter beschreibt die Strecke folgendermaßen:
Die Route verläuft bei ihrem Weg über den Alpenhauptkamm über 3.000 Meter hohe Bergpässe, führt durch wunderschöne Alpentäler und typische Alpenorte. In acht Tagen im Zweier-Team zu Fuß über die Alpen, das ist eine extreme physische wie psychische Herausforderung – für Profis und Amateure gleichermaßen. Seit seiner Premiere 2005 hat sich der Lauf mittlerweile zu einem der bedeutendsten und emotionalsten Team-Etappenläufe weltweit etabliert, was sich in dem hochkarätig besetzten Starterfeld sowie der starken Medienresonanz widerspiegelt. Jährlich sorgen Läufer aus mehr als 40 Nationen während der Etappen für internationales und dennoch familiäres Flair. Der TAR ist für viele die Erfüllung eines ganz großen Traumes.
Wir starten heuer als Team Trailrunning Szene #leichtleichtfederleicht. Wir, das sind Sigrid Huber und Florian Reiter. Sigrid ist Chefredakteurin/Herausgeberin des Trailrunning Szene Magazins, Florian ist Sportphysiotherapeut, Laufcoach und mittlerweile sehr bekannter und gefragter Trailcamp-Veranstalter.
Sigrid: Zum ersten Mal habe ich im Jahr 2010 vom Transalpine Run gehört. Ich war damals mitten in der Vorbereitung für meinen ersten Ironman und eine Kollegin erzählte mir davon, dort gestartet zu sein. Jeden Tag mehr als ein Marathon – das klang für mich unvorstellbar. Einen Tag lang eine besondere Leistung wie bei einem Langdistanztriathlon zu erbringen – ja, aber mit viel Ruhe danach. Wie sollte das über 8 Tage funktionieren können? Ich stellte viele Fragen und fand das Thema extrem spannend, es ließ mich nicht mehr los und ich begann zu recherchieren. Eine Teilnahme konnte ich mir zum damaligen Zeitpunkt nicht vorstellen, aber es reihte sich in die Liste meiner sportlichen Lebensträume.
Manchmal geht ja eins ins andere und nachdem ich 2014 das Magazin gegründet hatte, tauchte ich immer mehr in die Szene ein. Schon 2016 war ich mit Freund und Kollege Norbert gemeinsam am Start – ein hartes, aber unvergessliches Erlebnis. Eins war mir schon damals klar: Sollte ich jemals wieder starten, dann nur wieder mit jemandem wo ich mir sicher sein konnte, sich 100%ig auf den anderen verlassen zu können, ohne Streit, ohne getrieben zu werden, sondern einzig und allein wegen dem Erlebnis. Zwischenzeitig habe ich die ein oder andere Anfrage bekommen und dankend abgelehnt…. bis zu einem SMS von Florian am 2. Februar 2020. „Willst du dieses Jahr den TAR mit mir laufen?“ Ich war ein bisschen von den Socken, wusste aber sofort: Ja, da stimmt das Gefühl! Im letzten Jahr wurde es bekanntlich nichts, da die Veranstaltung der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist. Heuer aber ist es soweit und ich bin mir sicher, wir werden ein sehr gutes Team sein…..
Florian: Ich kann mich noch genau erinnern, als mir 2012 ein Bekannter vom Transalpine Run 2012 erzählte und mich fragte, ob ich mit dem Sieger Philipp Reiter verwandt sei. Die Idee und der Traum, diesen Etappenlauf eines Tages selbst zu erleben war seitdem da. Manches braucht Zeit und meine bevorzugten Renndistanzen lagen damals eher bei 20-20km und es war unvorstellbar für mich, mehrere Tage hintereinander so weit zu laufen. Nun hat sich einiges verändert:
Philipp und ich sind immer noch nicht verwandt aber wir machen gemeinsam wunderbare Projekte und Camps.Ich laufe viel weniger Rennen als früher, gleichzeitig ist Trailrunning ein noch viel größerer Teil meines Lebens geworden und ich laufe nun ab und zu auch weitere Strecken.Die Wege von Sigrid und mir haben sich getroffen: 2017 hatten wir den ersten Kontakt und sie fragte mich, ob ich für ihr Magazin einen Beitrag schreiben möchte. Wie aufgeregt und voller Freude ich war, dass ich für die Trailrunning Szene etwas über meine Leidenschaft – das Trailrunning – schreiben konnte. Ein paar Beiträge und Jahre später hat sich zunehmend eine Freundschaft zwischen uns entwickelt und dann war da der 2. Februar 2020. Es lag plötzlich glasklar vor mir: ich werde den Transalpine Run laufen und ich könnte mir keine bessere Partnerin vorstellen als Sigrid. Es war schnell beschlossene Sache, dass wir dieses Abenteuer gemeinsam erleben wollen. Unsere Werte und Herangehensweise an Gesundheit und Trailrunning sowie die Vorstellungen darüber, wie wir den TAR angehen wollen passen absolut zusammen. Das ist für mich eine entscheidende Voraussetzung, denn ich weiß, dass ich mich auf Sigrid zu 100% verlassen kann und wir es uns erlauben in unserem Rhythmus zu laufen. Im Hier und Jetzt und ohne Stress und Druck etwas erreichen zu müssen.Nun freue ich mich unglaublich auf die Vorbereitung auf dieses geniale Event. Ich bin so begeistert was das Team von Plan B rund um Uta und Heini seit der Premiere 2005 auf die Beine gestellt hat. Ich bekomme Gänsehaut wenn ich mir Videos vom TAR ansehe, meine TAR Playlist auf und ab läuft und mir Finisher mit leuchtenden und manchmal auch glasigen Augen von ihren Erlebnissen erzählen.
„Schränke dich nicht selbst ein, verfolge deine Träume, habe keine Angst, die Grenzen zu verschieben. Und lache viel – das ist gut für dich!“ (Paula Radcliffe)
Du träumst auch davon, eines Tages beim Transalpine Run mitzulaufen oder hast Fragen dazu? Melde dich jederzeit gerne bei mir bzw. uns unter info[at]trailrunning-szene.at