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Testbericht Scarpa Golden Gate Kima RT

by Sigrid Eder
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Mit dem Scarpa Golden Gate Kima gehen die Italiener ganz neue Wege. In der Zwischensohle wurde nämlich eine Carbonplatte verbaut. Damit folgt man dem Trend, den auch schon andere Hersteller wählen. Speziell auf Ultradistanzen soll das zu einigen Prozent Zeitverbesserung führen. Aber ist das auch für den Hobbysportler sinnvoll und wie läuft sich der Schuh?

Passform

Nummer 1 im Test ist immer: Erst einmal hineinschlüpfen und fühlen. Der Golden Gate Kima ist sockenähnlich aufgebaut. Der Schuh ist sehr kompakt geschnitten, die Zehenbox kann man als mittelbreit bezeichnen. Wer schmale Füße hat, wird sich darin sehr wohlfühlen.

Schnürung

Eine klassische Schnürung mit Schuhbändern ist hier ‚verbaut‘. Die Bänder lösen sich nicht selbstständig, der Fuß findet optimal Platz und Halt. Was wir dennoch vermissen, ist eine Möglichkeit die Schuhbänder zu verstauen – zumindest eine kleine Lasche unter der Zunge wäre hier nett gewesen.

Material

Das Obermaterial aus Mesh ist relativ dünn und atmungsaktiv. Seitlich, vorne und hinten ist der Schuh gut geschützt, um nicht durch Steine, Felsen und dergleichen aufreißen zu können.

Sprengung

Diese liegt bei angenehmen 6 mm. Manchen sind 8 zu viel und 4 zu wenig, 6 ist die goldene Mitte, das läuft sich angenehm und sollte auch für das Grohs der Läufer sehr gut passen und funktionieren.

Gewicht

290 g bei Größe 42

Sohle / Grip

Extrem positiv überraschend ist der Grip. Egal auf welchem Untergrund, man hat das Gefühl überhaupt nicht ausrutschen zu können. Wir haben den Schuh über ca. 150 km auf Fels, Wurzeln, Geröll etc. getestet und hatten in vielen Jahren recht selten einen so guten Grip unter den Füßen.

Carbon in der Zwischensohle

Der wirklich spannende Punkt: Wie fühlt sich die verarbeitete Carbonplatte in der Zwischensohle an? Grundsätzlich sehr gut, besonders bei längeren Bergauf Passagen hat man das Gefühl einfacher abzurollen und mehr Vortrieb zu haben. Sogar auf Asphalt läuft sich das System sehr angenehm. EIn Minuspunkt ist allerdings das Gefühl für den Untergrund. Wenn es – im speziellen bergab – technisch anspruchsvoll wird, tappt man sozusagen ein bisschen im Dunkeln. Man kann sich wie beschrieben zwar extrem gut auf den Grip verlassen, aber man spürt den Boden nicht so wie bei anderen Modellen. Wer ‚fette‘ Schuhe à la Hoka und Co mag, der wird das nicht bemerken. Wer allerdings im Normalfall eher sehr feinfühlig unterwegs ist, wird vielleicht nicht so glücklich sein. Dieser Punkt ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich überwiegen hier eher die Vorteile als die Nachteile.

Fazit

Der beste Einsatzbereich sind technische Trails, längere Distanzen, vom Skyrunning bis hin zu Ultras, wo ein Top Schuh mit herausragendem Grip gefragt ist, der den Fuß bestmöglich unterstützt.

Preis/Leistung

Der Preis liegt bei € 189,95 und scheint aufs erste auf jeden Fall gerechtfertigt zu sein. Nach einem längeren Testzeitraum zuhause im Mühlviertel folgten noch etwa 100 Kilometer auf Mallorca, wo es im Tramuntana Gebirge bekanntlich sehr steinig und felsig ist und man andere Schuhe sehr schnell abnützt. Beim Scarpa Golden Gate Kima ist das nicht ansatzweise der Fall – er wird vermutlich sehr lange ein Top Begleiter sein!

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