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Der Hochkönigman – Brenna duads guad!

by Sigrid Eder
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Titelbild: Sportshot

Das Hochkönigman Trailrunning Festival fand in diesem Jahr vom 3. – 5. Juni in seiner inzwischen 7. Auflage statt: 2 Tage – 3 Orte (Maria Alm, Dienten, Mühlbach) – 6 Läufe – 189 Kilometer Gesamtlaufstrecke aller Trails – 12.639 Gesamt-Höhenmeter aller Trails – 1.428 Teilnehmer.

Der Hochkönigman Run hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten und auch einen der größten Trailrunning Events Österreichs etabliert und ist ein Teil der Skyrunner Austria Series. Diese besteht 2022 aus 5 Bewerben und das große Finale findet in Kärnten/Nassfeld im Rahmen der Nassfeld Mountain Skytrails statt. Beim Finale wird unter den Schnellsten ein Preisgeld in Höhe von € 4000,- ausgeschüttet.

Die Klassiker beim Hochkönigman sind der kurze Easy Trail (9,2km/310hm), der Speed Trail mit 20,9 km/1.160 hm, der Marathon Trail auf wunderschöne 49,9 km / 3.100hm und der Endurance Trail 86,8 km / 5.229 km. Weitere Bewerbe sind das Skyrace (32,6 km/2.720 hm), der Kidstrail und auch seit letztem Jahr neu das Downhillrace mit ganzen 2.57 und -369 hm.

Downhill Race. Bild: Sportshot

Wenn ein Trailrunner etwas plant…

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen einem BusinessTrip Marathon und einem echten Straßenmarathon? Nach meiner Erfahrung von der letzten Woche: NEIN – definitiv nicht! Egal ob physisch oder mental gesehen war ich nach vier Tagen, zugeballert mit Workshops, Meetings, Get-Togethers, Arbeit zwischendurch, ungesundem und viel zu viel Essen genauso platt, wie nach 42,2 Kilometer hardcore pacen. Aber ein Ultra-Trailrunner steht ja bekanntlich auf Ultra-Selbstgeißelung per excellence. Deshalb ließ ich es mir, trotz Hardcore Timetable bis Freitag Nachmittag nicht nehmen, wie geplant am Hochkönigman – einem meiner absoluten Racehighlights in diesem Jahr – teilzunehmen.

Mit einer Stunde Verspätung am Flughafen München aus Barcelona angekommen, ging es mit kurzem Umpackzwischenstop zuhause, ab auf den Highway A8 Richtung Salzburg und Maria Alm. Wer konnte denn ahnen, dass dort zu Ferienbeginn absolutes Chaos herrschte und es eine knappe Sache und Zitterpartie im Auto werden würde pünktlich zum Startschuss des Downhillrace oben an der Natrun Bergstation um 16:30 Uhr anzukommen. Unglaublich: um 16:20 Uhr stand ich unten an der Natrunbahn, dank RaceBib Abholung via Maggy @youareandventurestory – #thankyousomuch Honey, ging`s noch nach ganzen 7 Min Gondelfahrt. Ganze 5 Sekunden vor Startschuss stand ich an der Startlinie zum ultimativen Kaltstart im Sturzflug auf 2,6 km und 370hm um mit mehreren Kilos mehr als noch vor einer Woche den flotten Mädls hinterher zu hechten.

Dieses Jahr leider kein Stockerl, aber bei der Konkurrenz aus dem Skyrace auch kein Wunder. Egal, war ja am Samstag auch noch ein Tag mit dem wunderbaren Marathontrail. Knapp 50 km und 3.100 hm waren endlich mal angesagt. Bisher war ich schon 4 Mal beim Hochkönigman gestartet, aber immer nur im SpeedTrail. Jetzt wurde es aber endlich mal Zeit. Davor stand aber traditionell noch die EXPO Neuheiten und Top Produkte Rund ums Trailrunning B-jaks Trailshop, Racenummerabholung, der Kidstrail und der Einzug der Favoriten und natürlich auch die Preracparty mit PastaParty im Niederreiter an. Wie immer am Hochkönigman: Volles Programm mit vielen tollen Highlights und einer tollen Atmosphäre.

Für mich hieß es aber auch schnell ins Bett. Denn mein Start war ja bereits um 7:00 Uhr morgens und die Tage davor war businessbedingt leider nicht mehr als 5h Schlaf / Nacht drin. Richtig griabig war unsere Unterkunft dem Lohninghorf. Ein super herzliches Hotel gleich am Dorfeingang von Maria Alm. Service, Flexibilität und Herzlichkeit spiegeln sich einfach in allen Bereichen des Familienunternehmens wider. Fiese Picky-Manu-Änderungen, wie z.B. bei beim Dinner und EarlyBird Lunch Package mit warmen Kaffee um 6.00 Uhr morgens: koa Problem!

Hurrah, da kann ja nix mehr schiefgehen!?

„Haha, ohne uns!“ dachten sich meine Oberschenkel an der Startlinie. Könnt ja ois so einfach sein, mit einfach „loslaffa“ und den Berg auffiballern!? Nö. Beine dicht. Aber sowas von dicht. Nicht einmal nach dem Transalpine Run 2017 und 2018 zusammen hatte ich so dicke Haxn!? Okay, dann einfach so, wie es halt „geht“ #huiftjanix! Insgesamt 194 Teilnehmer waren am Start. 100 davon überholten mich gefühlt in den ersten 60 Sekunden. Puh, das kann was werden. Okay, dann einfach, wie immer einen Step nach dem anderen, hoch die erst einfach Forststraße und Silngletrail, den ich schon aus meinem Downhill kannte.

Bild: sportshot

Aber ehrlich gesagt hatte ich mir heute gar nicht so viel vorgenommen und wollte einfach mal die wunderschönen Berge um den Hochkönig genießen. Tatsächlich blieb mir auch nix andres übrig. Keine Kraft auf den Oberschenkeln ging es nur zäh voran. Ungewohnt mit einer Mini HFQ von um die 135 statt bis 169, hieß es nun einfach „Wandertag“. Die angenehmen Temperaturen am Morgen waren für mich optimal. Etwas schwül und oben am wunderschönen Prinzensee gegen 7:40 Uhr etwas neblig mit besonderer Note.

An der ersten Labe, einfach vorbei 4 Bergle hoch runter, hoch runter. Tolle Trails, 99% Trailanteil und für alles und jeden was dabei: Singletrails, weicher Waldboden und Wurzeln, technische Trails hoch und runter. Aber auch zum Ballern auf forstähnlicher Straße bis nach Dienten auf km 22 mit insgesamt 1.449 hm. Also Langeweile kommt hier garantiert. Auch die Laben sind immer bestens bestückt mit Leckereien, wie Haselnussschnitten, Kuchen, Obst (Melonäää!!) und natürlich Getränke, wie Wasser, Iso, Cola und RedBull.

Bild: Sportshot

Weitere 12 km und 1.200 hm über den Hochkasern zum höchsten Punkt des Races, dem Hundstein um Punkt 12:00 Uhr. Der letzte fiese Gipfel, einer von drei letzten (dachte ich). Langsam verwandelten sich Sonne und sommerliche Hitze von gefühlt über 40 Grad in meine persönlichen Endgegner. Der Wald war Geschichte und 20 km blanke Berge lagen vor mir. So unglaublich schön es hier oben war, umso mehr brannten meine Oberschenkel und auch durch die hohe UV-Strahlung an diesem Tag trotz Sonnencreme auch meine Haut. Die Brandblasen auf der Schulter danach waren die Zeugen, dass es sich nicht nur so ein Gefühl war. Gut, dass ich eh nicht so hart pacen konnte. So waren genug Flüssigkeit und Ernährung bei diesem Race mal kein Thema 😉 Was ich aber an Wasser und Salztabletten gerade schon intus hatte ließ sich nur erahnen. Okay, ab in den Endspurt. Ist ja fast nur noch Dowhnill! Ein Endspurt mit insgesamt 20km und nochmals wirklich fiesen 550 hm, die einfach nicht enden wollten. So ein B´Jak-Moment ist schon was Feines, wenn man eigentlich schon seit Kilometer 1 nicht mehr kann. Davon gabs zu Endspurt noch weiter 3 Stück/Anstiege!! Schönwieskopf, einen ohne Namen und die Schwalbenwand. Was noch wirklich erwähnenswert ist und bei vielen Races leider oft geschludert wird war hier die beste Racemarkierung ever. Ich hatte tatsächlich nie das Gefühl nach einer Markierung suchen zu müssen!

Tatsächlich satte 3:18h später war ich mit über einer Stunde später und mit ganz schön lädierten Oberschenkeln als geplant und als 16. Frau und 7. In meiner AK im Ziel. Etwas enttäuscht über die schlappn Haxn, die nicht mal mehr beim Forstraßendownhill wollten (meine Königsdisziplin normalerweise), aber super happy es durchgezogen zu haben wurde ich von der lieben Anja @Bergkaiserin im Ziel herzlichst empfangen. Naja, eigentlich hat Herr Karlo die kleine französische Dogge, meinen Zieleinlauf gespürt und dann durch stures “ich-muss-auf-den-Ziel-Teppich-Verhalten“ am Absperrzaun das Zielvideo sehr liebevoll gebombt.

Bild: Sportshot

Pasta, Party, Tapering und Gewinner

Nach Pasta und hausgemachtem Eis am Niederreiter, einem Jump in den BJAK Pool und vieeel Wassermelone ging’s tatsächlich auch schon wieder schnell nach oben. Bestes Tapering für mich persönlich gabs dann im Lohningerhof. Verwöhnt mit RooftopPool, Sauna und einem unglaublich leckeren Abendmahl.

Gestärkt ging es danach wieder auf den Dorfplatz zur Siegerehrung und Party. Gewinner des Marathontrails waren Kristyna Cerna, und Alexander Hutterer. Im Speedtrail: Natalia Tomasiak und Nicolás Mateos Garrido. Die Gewinner des Skyrace waren: Christian Mathys und Marcela Vasinova. Easytrail: Markus Bergler und Becker Pauline. Und im Endurance Trail konnten Phillip Ausserhofer und Esther Fellhofer das Rennen machen. Alle Ergebnisse findet ihr auch hier https://my.raceresult.com/179432/participants Nachdem auch alle AK Treppchen geehrt wurden gabs natürlich wie immer beim Hochkönigman Trailrun Festival eine ausgiebige Party.

Regenerativer Athletenbrunch

Am Sonntag war natürlich das Ausklingen des Trailrunning Festivals mit aktiver Regeneration nach Trainingsplan angesagt. Deshalb ging’s mit den E-MTBs, gesponsert vom Intersport Maria Alm ganz entspannt und ratz fatz innerhalb von 15 min hoch zu Tom`s Almhütte zum traditionellen Athletenbrunch.

How I love it! Alle zusammen einfach leckere regionale Leckereien genießen, sich zum Race und allgemein über Trailrunning austauschen. Besser geht`s nicht! Kleine Anmerkung: Sind wir Sportler einfach verfressen oder war schlichtweg zu wenig Food am Buffet? Denn bereits um 11:30 Uhr gab es die meisten „Trailschmankerl“ schon gar nimma! Satt sind wir alle dennoch geworden… und auch das besonders leckere Ziegeneis danach am ToGo Fensterli war wie immer ein Highlight. Die restliche Zeit und das wieder so „wundervolle“ sommerliche Wetter (eigentlich kenne ich den Hochkönigman gar nicht anders) nutzten wir dann noch für einen tollen MTB-Downhill über den angelegten Downhilltrail und einer Rundfahrt zum nächsten Kaiserschmarrn, der wer mich kennt ja nieeemals am Berg fehlen darf!

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH auch noch an alle Finisher des HochkönigMan! Auch an alle DNFler! Egal, ob man mal aufhören muss, immerhin ist man von der Couch hoch und hat es versucht. Außerdem ist so ein (Ultra-)Trail immer ein Erlebnis fürs Leben. Denn: Der Schmerz geht – der Stolz und die Erinnerung bleibt!

Meine Empfehlung mit Daumen hoch und 5 Sterndal: Der Hochkönigman Marathon Trail. WEIL: das beste Panorama auf die österreichischen Rocky Mountains.

Eure Manuela Dietzinger @trail.icious

DANKE auch noch an den Veranstalter Thomas Bosniak und seine vielen freien Helfer für die vielen tollen und herzlichen B´JAK Momente und Organisation! @Thomas: Auch wennst amoi grantlst, man merkt auf deinen Veranstaltungen einfach, wofür dein Herz schlägt… !

SAVE THE DATE! Der nächste Hochkönigman findet von 2. bis 4. Juni 2023 statt!

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