10 Tage vor dem Start war es an der Zeit, keine Fragen mehr zu stellen, sondern dass sich unsere beiden TAR-Teampartner Norbert und Fredl gegenseitig interviewen….
Norbert an Fredl
So, mein lieber Freund, jetzt sind es nur noch 10 Tage bis zum Start unseres Abenteuers. Wie liefen deine Vorbereitungen bzw. wie hast du dich vorbereitet?
Mit meinem gesamten Laufjahr 2018 bin ich grundsätzlich schon sehr zufrieden. Eine spezielle Vorbereitung „nur“ auf den TAR habe ich aber nicht gemacht (oh Schande 😉) Weniger stolz bin ich darauf, dass ich es auch in meinem 25. Jahr Laufsport wieder geschafft habe, den einen oder anderen Fehler gemacht zu haben. So habe ich seit März mit den Marathons in Treviso, Linz, Wien, Salzburg, dem Innsbruck Alpine sowie dem Helferlauf beim Schwarzach Trail, dem Lavaredo Trail und dem Dirndltal Extrem insgesamt schon 8 Rennen über mehr als die Marathondistanz absolviert. Das war im Nachhinein betrachtet für meine alten Knochen doch fast etwas zu viel. Trotzdem sollte ich für den TAR gewappnet sein – das hoffe ich es zumindest 😊
Wie wirst du die letzten Tage vor dem Bewerb verbringen und worauf achtest du besonders?
Angesichts dieses oben erwähnten Pensums stehen die nächsten 10 Tage ganz im Zeichen der Erholung. Noch schnell den einen oder anderen „kleineren“ Berg in näherer Umgebung nach der Arbeit bezwingen – aber ich werde keine Belastung mehr über 90 Minuten machen.
Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude – auf was freust du dich beim Gore-Tex Transalpine Run am meisten?
Ich kann es eigentlich gar nicht genau benennen, worauf was ich mich am meisten freue. Es ist einfach alles zusammen. Ich freu mich auf viele bekannte Gesichter, auf eine wunderbare Strecke, auf die körperliche und mentale Grenzerfahrung, auf das Spüren des eigenen Körpers und auf das alles gemeinsam mit dir, lieber Norbert…. auf die gegenseitige Motivation, das miteinander Leiden, die gemeinsamen Erfolgserlebnisse sowie die ganz sicherlich guten Gespräche.
Nicht nur ich bin im Vergleich zu dir ein „Greenhorn“, was Marathons und Ultraläufe angeht. Welchen Tipp kannst du nicht so routinierten Teilnehmern mit auf den Trail geben?
Es ist zwar eine schon etwas überstrapazierte Floskel, ABER für mich ist das absolut Wichtigste, das ich jedem empfehlen würde: Diese Woche mit 260 Kilometern und 16.000 Höhenmetern so gut es geht zu genießen! Es ist ein absolutes Privileg, dass wir in der Lage sind so etwas zu machen! Für mich sind Zeiten und Platzierungen bei solchen Rennen absolut belanglos.
Lieber Fredi, danke für deine Antworten – als letzte Frage möchte ich von dir noch wissen, wie dein restliches Laufjahr nach dem TAR aussieht, also was wirst du heuer noch laufen?
Nach dem TAR wird wieder einmal Ruhe in meinem „Laufkasterl“ einkehren 😉 Zum einen lechzt mein Körper eh schon immer öfter nach einer Pause und zum anderen werde ich mich wieder anderen Themen widmen (Herbstvortrag und Schwarzach Trail). Es wird aber einen absolut würdigen und lässigen Laufsaisonabschluss für mich geben, der schon seit einem Jahr feststeht und schon lange gebucht ist: Mein 75. Marathon in Palma de Mallorca. Und wenn ich mich nicht täusche werden wir uns ja dort sehen und ein gemeinsames Cerveza genießen können und ganz sicher über die eine oder andere Episode aus dem Abenteuer TAR scherzen.
Zum Abschluss noch ein kurzer Wordrap
Wie oft schaust du täglich auf dein Handy? Garantiert über 50 mal (das ist sicher zu viel, daran muss ich definitiv arbeiten)
Was war früher Dein liebstes Schulfach? Turnen
Wenn Du Dir ein Land aussuchen könntest: In welchem würdest Du gerne leben? Österreich
Für welche drei Dinge in Deinem Leben bist Du am dankbarsten? Gesundheit, Familie, Freiheit
Was würdest du tun, wenn du unendlich viel Geld hättest? Keine Antwort – darüber müsste ich jetzt noch längere Zeit nachdenken …
Fredl an Norbert
Welches Abenteuer (egal ob Laufen, Urlaub oder Sonstiges) möchtest du unbedingt noch erleben?
Welches Abenteuer möchte ich noch erleben? Hier haben sich in letzter Zeit meine Prioritäten stark verschoben. Ich hab durch meine Arbeit bei der Trailrunning Szene so viele schöne Gegenden – nicht nur in Österreich, sondern auch in Italien, der Schweiz oder in Deutschland – kennen gelernt. Hier findet man extrem coole Weitwanderwege, von denen ich so viele wie möglich ablaufen, erwandern oder durchpilgern möchte. „Bewaffnet“ mit einem Fotoapparat, um das Erlebte auch ein wenig dokumentieren zu können.
Woran glaubst du?
Nach dem wir ein paar Tage vor dem TAR2018 stehen, glaube ich ganz fest daran, dass wir beide eine wunderschöne Zeit auf den Trails zwischen Garmisch und Brixen haben werden. Ich glaube auch daran, dass wir ganz viele, nette Lauffreunde treffen werden und ganz viel Spaß haben werden. Zu guter Letzt glaube ich auch daran, dass wir am 9.9.2018 gesund und gut gelaunt in Südtirol ankommen werden und diesen Erfolg gebührend feiern werden.
Wo und Wie siehst du dich in 10 Jahren (also mit 60ig)?
In 10 Jahren sehe ich mich nach wie vor in meiner schönen Heimat (Zeltweg) lebend. Ich werde nach wie vor meine(n) Beruf(ung) mit Freude ausüben und das Leben genießen. Viel Zeit mit der Familie verbringen, aber auch auf meine Freunde nicht vergessen. Wahrscheinlich wird es dann auch schon Enkelkinder geben und die gehören dann auch verwöhnt 😉
Wann hast du warum das letzte mal geweint?
Ich denke, wenn man älter wird, wird man auch viel sensibler. Ich schau mir den „falschen“ Film an, ich höre ein „berührendes“ Interview oder es passiert etwas Trauriges in meiner Umgebung. Es genügt oft schon eine Kleinigkeit und es werden schon wieder ein paar Tränen verdrückt.
Eine Lauffrage muss es dann doch auch sein: Auf was freust bzw. vor was fürchtest du dich beim TAR am meisten?
Fürchten tu ich mich vor gar nichts – einfach weil ich keine schlechten und negativen Gedanken zulasse. Ganz ehrlich am meisten freue ich mich, mit Dir in Brixen, im Ziel mit einem guten Glaserl Bier anzustoßen 😉
Wir begleiten die beiden ab 2. September natürlich durch das Abenteuer Transalpine Run und werden laufend berichten!