Erfolgsfaktor mentale Stärke
„Central Governor Theory“ Warum unser Gehirn in Bezug auf die Leistung eine entscheidende Rolle spielt
Für viele Sportler ist die Entwicklung ihrer körperlichen Fitness das einzig Wichtige. Ohne Zweifel, körperliches Training ist ein wesentlicher Teil eines guten Trainingskonzepts. Wenn es allerdings in Wettkämpfen so richtig zur Sache geht, dann spielt auch die mentale Komponente eine entscheidende Rolle. Welchen Anteil hat hier unser Gehirn und wie können wir darauf Einfluss nehmen?
Auf diese Frage möchte ich heute näher eingehen und auf ein wissenschaftliches Erklärungsmodell von Dr. Tim Noakes zurückgreifen. Es handelt sich um die Central Governor Theorie. In Kurzform sagt diese Theorie aus, dass es im Gehirn eine Steuereinheit gibt, die unseren Körper vor Überbeanspruchung schützt und somit die körperliche Leistung drosselt. Leistung wird durch eine Steuereinheit im Gehirn beeinflusst. Tim Noakes hat in zahlreichen Studien festgestellt, dass Leistung primär nicht durch Muskeln und Organe limitiert wird, sondern durch diese Steuereinheit im Gehirn. Er sagt unter anderem: „The point in the race when you think you’ve given everything you’ve got, is actually a signal or response from the brain to slow down to preserve health, rather than a physiological reality. In actuality, you have more to give physically when this happens.”
Sehr spannend istauch der letzte Satz, wo er sagt, “in Wirklichkeit hast du noch körperliche Reserven“. Jeder, der schon einmal an Wettkämpfen teilgenommen hat, konnte diese Erfahrung vermutlich des Öfteren erleben. Zum Beispiel bei Kilometer 37 eines Marathons ist das vorgegebene Tempo extrem schwer zu halten und der Gedanke, das Tempo weiter zu erhöhen, scheint unmöglich zu sein. Wenn es allerdings auf die letzten 400 Meter auf der Ziellinie kommt, bist du plötzlich in der Lage schneller zu laufen als die Kilometer zuvor. D.h. sobald dein Gehirn realisiert, dass es bald aus ist und du keinen körperlichen Schaden davontragen wirst, gibt diese „Steuereinheit“ die Freigabe, schneller zu laufen. Es gibt eine Studie von Noakes aus dem Jahr 2006, wo er alle Weltrekordzeiten bei 5000 und 10.000 Meter Läufen seit 1912 analysiert hat und feststellte, dass der letzte Kilometer, bis auf wenige Ausnahmen, fast immer der Schnellste war, obwohl die Belastung für die Läufer zu diesem Zeitpunkt extrem hoch war (maximale Laktatbelastung, minimale Sauerstoffsättigung, etc.) Das bestätigt uns die Theorie, dass unser Gehirn das „schwächste Glied“ in der Kette ist. Es gibt viele Kritiker dieser Theorie von Noakes. Außerdem gibt es vielfach den Irrglauben, dass wir diese Steuereinheit einfach abschalten können und ohne viel körperliches Training bessere Leistungen bringen können. So ist es nicht! Tatsache ist, wir können auf diese Steuereinheit im Gehirn bewusst Einfluss nehmen, indem wir gezielt unser körperliches und mentales Training gestalten.
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Erfolg ist weder Glückssache noch Hexerei. Erfolg kann und muss man planen.
Einflussnahme auf die zentrale Steuereinheit
Welches körperliche Training könnte da unterstützend wirken? Zum Beispiel Tempoläufe. Es geht darum, deine persönlichen Grenzen im Kopf, step by step, nach oben zu verschieben und deine Komfortzone zu verlassen. Wenn du im Training Tempoläufe schneller als das Wettkampftempo bestreitest, dann wird sich das im Wettkampf nicht mehr so schmerzhaft anfühlen. Erfahrene Trainer bauen solche harten Einheiten immer wieder ins Training ein.
Einflussnahme durch mentales Training
Nachfolgend darf ich dir ein paar Empfehlungen geben, wie du durch gezielte mentale Übungen positiv Einfluss nehmen kannst: Trainiere deine Selbstgespräche zu steuern. Sei achtsam mit deinen Gedanken und inneren Dialogen. Verändere Dialoge wie z.B., „das schaffe ich nicht“ in unterstützende wie, „das ziehe ich durch“.
Erarbeite dir mentale Techniken, um mit Schmerzen besser umgehen zu können. Ändere die Sichtweise auf den Schmerz. Lenke nicht ständig deine Aufmerksamkeit auf den Schmerz und entziehe ihm dadurch Macht.
Nutze Visualisierungen, wie du z.B. deine Komfortzone verlässt und die Einheit im vorgegebenen Tempo bewältigst. Überprüfe deine Einstellung zu harten Trainingseinheiten. Gehe bewusst entschlossen in die Einheit anstatt in Selbstmitleid zu verfallen.
Wie du in den genannten Beispielen erkennst, gibt es immer Möglichkeiten auf diese sogenannte Steuereinheit in deinem Gehirn Einfluss zu nehmen. Der erste Schritt ist, dir das bewusst zu machen und an dich zu glauben.
JETZT ist der optimale Zeitpunkt um deine mentalen Fähigkeiten zu stärken! Mentale Stärke ist erlernbar. Um mental gestärkt in die neue Wettkampf Saison zu starten ist es notwendig, dir mentale Techniken und Strategien bereits im Winter anzueignen. Als Mentalcoach unterstütze ich dich dabei.
Be strong, Wolfgang