Thorben Ralves:
6 Monate nach meinem Unfall wage ich mich zurück. Der Einsteig wurde gebührend mit dem Kaiserkrone Skyrace gefeiert (25km/2700m+), welches zu den technisch anspruchsvollsten Rennen in Österreich zählt. Zurecht. Die meiste Zeit verbrachte ich mit kraxeln und am Klettersteig. Die Fotos von Wilder Kaiser lassen nur erahnen wie genial das Gelände war! Die Beine und die Lungen waren voll dabei, aber die Schultern und der Rücken wollten noch nicht so recht und so wurden Auf- und Abstieg an den Schlüsselstellen recht mühsam. Dass das Zwerchfell mit dem Unfall auch lädiert wurde half hier nicht wirklich und machte sich mit Krämpfen bemerkbar. Das durchbeißen hat sich aber ausgezahlt und trotz Teil der Worldseries und ÖM im Skyrunning ging sich ein Platz in der vorderen Hälfte aus (und als erste Amtshandlung als Neo-Österreicher: Der Vize-Staatsmeister U30 im Skyrunning).
Die Woche darauf wollte ich dann noch schauen was die Beine so drauf haben, und bin mit Marco Pilat beim 1. Austria Backyard Ultra gestartet. Das bedeutete: Jede volle Stunde wird ein 6,7km langer, mit ca. 100 Höhenmetern gespickter Rundkurs gestartet. Wer am Ende übrig bleibt hat gewonnen Nach 4 Runden waren die Beine noch frisch und dank Marco der Kopf noch motiviert. Leider begann der Bauch zu krampfen und nix wollte mehr rein. Ich habe mich dann noch ein paar Runden mit Cola und Perpetuem von Hammer Nutrition Austria über Wasser gehalten, bis ich nach 100km einen Schlussstrich gezogen habe. Das sind die Dinge, die bei Ultras einfach passieren. Nächstes Mal werden die 36 Stunden erneut in Angriff genommen!
Ich bin gespannt was 2021 noch so bringt, ein paar Rennen der Skyrunning Serie stehen ja noch an…