#myOMMadventure: Die 10 besten Tipps für deinen ersten OMM
Der Original Mountain Marathon ist ein Abenteuer, das auch wir erleben durften. Für uns begann dieses aber noch lange vor dem Startschuss. Zwei Tage in den Bergen verbringen und dann auch noch die Übernachtung im Overnight Camp – da wird das Packen zur Herausforderung. Denn man darf nicht vergessen: Der Rucksack muss über die ganze Rennstrecke hinweg geschleppt werden… und man überlegt sich zweimal, was man einpackt. Wir haben unterwegs Tipps von „alten Hasen“ gesammelt, die nach jahrelanger OMM-Erfahrung ganz genau wissen, auf was man nicht verzichten sollte.
Außerdem macht man sich natürlich schon im Vorfeld Gedanken, wie man am besten durch so einen zweitägigen Berglauf kommt, und dabei noch so gut wie möglich das individuell angestrebte Ziel erreicht.
Der nächste OMM Bewerb findet von 21. bis 22. Juli in Garmisch-Partenkirchen statt.
Für solche Fragen bekommt ihr hier unsere Top 10 Tipps rund um Gepäck und Renn-Strategie:
1. „Weniger ist mehr“ oder: Als ich gestern zur Probe gepackt hatte, passte alles aber viel besser…
In der Tat wird beim OMM das Packen des Rucksackes zu einer Kunst. Doch was braucht man wirklich und auf was kann man verzichten? Das Wichtigste ist tatsächlich: Haltet euch an die Kit List. Damit ist man schon einmal auf alle Notfälle vorbereitet und sicher unterwegs. Sehr praktisch sind übrigens Zipperbeutel, die alles von Socken bis hin zum Handy vor der Nässe schützen. Hat man das Glück, einen OMM Rucksack zu besitzen, dann kann man das Rückenpolster herausnehmen und durch die Isomatte ersetzen. Auch wenn es nach einem Klischee klingt, hier ist weniger tatsächlich mehr. Denn jedes Gramm muss man ja schließlich auf den Schultern tragen.
2. Damit kommen wir auch schon zur Ausstattung: die richtigen Klamotten.
Hier lautet die Devise in England: wasserdicht. Die Jacke sollte tatsächlich jedes Wetter aushalten können, damit man sich jederzeit wohl fühlt und sicher vor den Elementen geschützt ist. Wir konnten unseren Augen kaum trauen, als wir trotz Regen und Sturm einige Teams in Shorts sahen… nun ja, wer’s mag! Man bewegt sich ja genug, um nicht zu frieren. Im Camp kann es dann aber durchaus ziemlich kühl werden. Da ist man um eine Daunenjacke sehr froh.
3. Schuhe: Na klar, die Trail-Schuhe.
Das war der erste Gedanke. Aber leider ist das stereotype Bild, das man von England hat, oftmals richtig: Es ist nass. Richtig nass. Bei diesen Bedingungen ist ein tiefes Profil das Beste, um gut und sicher durch das Gelände zu kommen. Selbst wenn der Untergrund nicht mit Wasser vollgesogen wäre, man hüpft immer wieder durch kleine Ströme und Bäche – an nasse Füße gewöhnt man sich während des Events so dermaßen, dass man ohne nachzudenken mitten durch jede Pfütze läuft, anstatt sie zu umrunden. Selbst wenn man das könnte. Daher unser Tipp: Lieber keine wasserdichten Schuhe auswählen, damit ein paar Laufschritte das Wasser wieder nach draußen befördern.
Wer die Vorstellung von nassen Füßen gar nicht ertragen kann, für den haben wir einen weiteren Profi-Tipp aufgeschnappt: atmungsaktive Gore-Tex Socken. Für uns allerdings nicht unbedingt ein Punkt auf der Must-Have Liste, weil es sehr erfrischend sein kann, die vom Laufen und Wandern erhitzen Füße in einem Bach abzukühlen.
4. Trocken im Overnight Camp.
Bleiben wir kurz beim Thema „nasse Füße“. Der erste Renntag ist vorbei, das Zelt steht und es wird Zeit für trockene Kleidung. Das Problem dabei: Man hat ja nur ein Paar Schuhe dabei – und schlüpft man mit den neuen Socken zurück in diese, sind sie sofort wieder kalt und durchnässt. Der Geheimtrick: Mit Socken in eine Plastiktüte schlüpfen und dann erst in die Schuhe. Die Körperwärme hält die Füße warm und das Plastik verhindert, dass sie nass werden. Perfekt! Wir hatten sogar ein paar mehr Tüten dabei als wir brauchten (und unsere japanische Nachbarin freute sich unglaublich darüber).
5. Die beste Route.
Das klingt erst einmal sehr offensichtlich, denn natürlich will man auf der bestmöglichen Route zu den Checkpoints, ins Camp und zurück ins Ziel laufen. Aber tatsächlich soll man sich die Zeit nehmen, sich die Karte vor dem Loslaufen genau anzusehen und den ungefähren Streckenverlauf durchzugehen. Und sich zu überlegen, wo man Entscheidungsmöglichkeiten unterwegs hat. Ungeplante Zeit vergeht schnell, weil man doch mal falsch abgebogen ist, man spürt das Gewicht des Rucksackes auf einmal zu sehr oder das Wetter macht es schwierig, sich im Gelände zu orientieren. Dann kann man sich spontan doch noch ein paar Höhenmeter sparen, um das Ziel rechtzeitig zu erreichen.
Wer noch wenig Erfahrung beim Orientieren hat, der sollte sich an klaren Strukturen und Fixpunkten orientieren – Flüsse, Felsen, Wege, markante Hügel oder Kreuzungen. Dadurch wird die Navigation ein Kinderspiel. Und auch wenn man sich sicher ist, auf dem richtigen Weg zu sein, sollte man immer wieder einen Blick auf die Karte werfen und prüfen, wo man gerade ist.
6. Apropos rechtzeitig: Pünktlichkeit ist eine Tugend!
Zwischen Laufen, Wandern und tollen Ausblicken im Bergpanorama kann man zwischendurch schon einmal kurz vergessen, dass man bei einem Rennen ist – doch wenn man eine gute Wertung anstrebt, sollte man das im Hinterkopf behalten. Kommt man zu spät ins Overnight Camp oder ins Ziel, kostet das wertvolle Punkte – ganze zwei pro angefangene Minute. Das kann ganz schön ins Gewicht fallen und motiviert zu dem ein oder anderen Endspurt.
7. Essen: Auch hier lautet die Devise: „So klein und leicht als möglich“.
Das klingt nach „Tütenfutter“? Nicht unbedingt, denn es soll ja auch schmecken! Ein paar Tipps, die wir in England gesehen haben: zerkrümelte Chips in einer Plastiktüte, wenn man zwischendurch Lust auf etwas Salziges hat. Instant-Kaffee in Portionsbeuteln. Ein bisschen mehr Packmaß & Gewicht, aber lecker: Knäckebrot und Käse.
8. Nicht übertreiben.
Wie man seine Route bestreitet, hängt natürlich von der individuellen Erfahrung und der Kondition ab. Wir hielten uns an die Devise: Nicht zu viel vornehmen. Bergauf waren wir im Wandertempo unterwegs, denn auch im Laufschritt ist man nicht viel schneller und man spart dabei wertvolle Kraftreserven. Unseren Weg wählten wir so, dass wir unterwegs Abkürzungsmöglichkeit hatten und spontan entscheiden konnten, welche Punkte wir noch mitnehmen wollten.
9. Bergerfahrung.
Die ist bei einem Event wie dem OMM das A und O. Um sicher unterwegs zu sein und gut ins Ziel zu kommen, muss man die Berge kennen und sich selbst einschätzen können. Trittsicherheit im Gelände ist ein Muss, ebenso die Fähigkeit, die Wetterbedingungen einschätzen können. Und das wichtigste: Zu wissen, wann die Zeit gekommen ist, abzubrechen und zurück zu kehren, wenn es nicht mehr sicher ist.
10. Und zu guter Letzt: Gönn dir was.
Man muss zwar alles zum Camp tragen, was man unterwegs braucht, es tut aber gut, einen leckeren Motivationsschub einzupacken, den man eigentlich nicht bräuchte. Schokolade, Kaffee, ein kleiner Gipfelschnaps – was immer dich glücklich macht. Man soll ja auch seinen Spaß haben!
Habt ihr darüber hinaus noch Geheim-Tipps für uns? Dann schreibt uns in einem Kommentar, was ihr den anderen Teilnehmern mit auf den Weg geben würdet oder was euch unterwegs am besten geholfen hat. Wir sind gespannt auf eure Ideen!
Text: Elisabeth Krenn